Alle Jahre wieder … geht es auf die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum. Doch ist der erst einmal gefunden und gekauft, dann ergibt sich eine weitaus wichtigere Herausforderung: Wie schaffe ich es, dass der Baum nicht allzu viele Nadeln verliert und auch möglichst bis zum Dreikönigstag am 6. Januar frisch und gesund aussieht? An dieser Stelle können wir beruhigen: Das ist eigentlich gar nicht so schwer. Es müssen nur ein paar einfache Regeln beachtet werden. Hier kommen unsere zehn Tipps, wie der Weihnachtsbaum länger frisch bleibt! Und Achtung: Die Grundlagen dafür werden schon beim Kauf des Baumes gelegt.
Unsere Tipps im Überblick
- Achten Sie beim Kauf auf frische, helle Schnittkanten.
- Akklimatisieren Sie den Baum außerhalb der Wohnung.
- Lagern Sie den Baum in einem Eimer mit Wasser.
- Belassen Sie das Netz bis kurz vor dem Aufstellen am Baum.
- Sägen Sie vor dem Aufstellen eine schmale Scheibe am Stammende ab.
- Stellen Sie den Baum nicht neben die Heizung.
- Gießen Sie den Baum.
- Lüften Sie den Raum mit dem Baum regelmäßig.
- Besprühen Sie den Baum ab und zu mit Wasser.
- Besondere Vorsicht bei Bäumen mit Wurzelballen.
Frische beginnt beim Kauf
Wer wirklich sicher sein will, einen möglichst frischen Weihnachtsbaum, zu bekommen, der sich bis ins neue Jahr hinein hält, begibt sich am besten direkt zur Quelle: Vielerorts gibt es die Möglichkeit, sich einen Baum im Wald selbst zu schlagen. Informationen zu Standorten haben in der Regel die Ämter für Landwirtschaft und Forsten. In der Regel bieten Forstreviere und Gartenbaubetriebe dies an. Gemeinsam aussuchen und den Baum der Wahl mit eigener Hand schlagen –auf die Art wird der Weihnachtsbaum-Kauf zu einem ganz besonderen Erlebnis für die ganze Familie. Etwa eine Woche vor Heiligabend gefällt hat der Baum die besten Aussichten, möglichst lange zu halten.
Schnittkante überprüfen
Wer aber doch einen bereits geschlagenen Baum kaufen möchte, der sollte beim Aussuchen auf die Schnittstelle achten. Hat der Baum eine helle Schnittkante (Tipp 1), so ist es noch nicht lange her, dass er gefällt worden ist. Eine dunkle Schnittkante spricht eher dafür, dass der Baum schon ein wenig länger im Verkaufsstand auf einen Käufer wartet. Die Rinde sollte intakt und leicht feucht sein. Wenn schon bei kleinen Berührungen Nadeln rieseln: Finger weg! Frische Bäume haben glänzende Nadeln und verströmen den charakteristischen, aromatischen Weihnachtsbaumduft.
Zuhause ansägen
Vorsicht auch beim Transport: Gelangt der Baum auf dem Autodach zu Ihnen nach Hause, sollte er in Folie eingewickelt werden. Der Fahrtwind trocknet ihn sonst zu sehr aus. Wichtig: Zuhause dann eine etwa zwei bis drei Zentimeter schmale Scheibe unten am Stamm absägen. (Wenn man nett fragt, macht dies unter Umständen sogar der Verkäufer.) Frisch angesägt kann sich der Baum nochmal richtig mit Wasser vollsaugen, wenn die Möglichkeit besteht, ihn am Lagerort in einen Eimer Wasser zu stellen. Wichtig: Das Wasser nimmt er zwischen Rinde und Stamm auf, daher auf keinen Fall anspitzen!
Baum akklimatisieren
Denn wird der Weihnachtsbaum schon einige Tage vor den Feiertagen gekauft, sollte er am besten nicht sofort in die warme Wohnung oder ins Haus geholt werden. Bis zu seinem „Einsatz“ am Heiligen Abend ist eine Lagerung an einem kühlen, schattigen Ort (Tipp 2) die beste Option. Ein Platz im Freien sollte vor Wind und Sonne geschützt und möglichst frostfrei sein. Auch ein kühles Eckchen im dunklen Keller oder auf dem Dachboden ist eine gute Wahl. Die Garage ist nicht ganz optimal zur Lagerung. Hier besteht die Gefahr, dass durch die Autoreifen schädliche Substanzen wie Streusalz auf den Boden und dann zum Bäumchen gelangen.
Frostfreie Zwischenlagerung
Um den Baum während der Wartezeit möglichst lange frisch zu halten, ist – wen wundert’s – Wasser das Mittel der Wahl. Dazu sollte man den Stamm wie schon erwähnt in einen gut mit Wasser gefüllten Eimer (Tipp 3) oder einen Topf mit frischer feuchter Erde stellen. Aber Achtung bei Minusgraden: Gefriert das Wasser, kann der Baum kein Wasser aufnehmen und die Lagerung in Eis schadet ihm eher. Bei Frostgefahr also besser ohne Bewässerung draußen lagen.
Wenn Sie keine Möglichkeit haben, den Baum bis zum Fest draußen oder im Keller zu lagern, dann sollten Sie von Anfang an die Nadeln immer wieder mit Wasser besprühen. Auch das hält den Baum frisch. Achtung: Kommt der Baum bei Minusgraden direkt aus dem Freien ins Haus, erleidet er einen Temperaturschock, was ihn die Nadeln wesentlich schneller verlieren lässt. Wer also die Möglichkeit hat, sollte ihn kurz vor den Feiertagen bereits für ein bis zwei Tage bei etwa zehn bis 15 Grad zwischenlagern, beispielsweise im Treppenhaus oder in der weniger warmen Diele, damit er sich schrittweise an die höheren Innentemperaturen gewöhnen kann.
Der Baum in der Wohnung
Bevor Sie den Baum dann schließlich kurz vor Weihnachten an seinen Bestimmungsort bringen, sägen Sie zwecks erneuter Verbesserung der Wasserversorgung nochmals unten am Stamm eine schmale Scheibe ab (Tipp 4). Wer möchte, dass mit dem Baum nicht zu viele unerwünschte Mitbewohner in die gute Stube einziehen, sollte ihn zudem draußen nochmals kräftig schütteln und ihn mit dem Stamm mehrmals fest auf den Boden stoßen. So werden ein paar der blinden Passagiere noch zum Absprung gezwungen. Immerhin haben Forscher ermittelt, dass sich pro Baum etwa 25 000 winzige Insekten wie Spinnen, Zecken und Milben tummeln. Aber wer zählt schon mit… Doch keine Panik: Zwar schalten die ungebeten Gäste angesichts der unverhofften „Frühlingstemperaturen“ kurzzeitig in den Aktivitätsmodus. Doch trockene Heizungsluft und fehlende Nahrung machen dem schnell ein Ende.
Wasser und weg von der Heizung
Das Netz belassen Sie am Baum, bis er an seinem finalen Standort ist (Tipp 5). Schneiden Sie dieses von unten nach oben auf, so dass sich Nadeln und Zweige ungehindert entfalten können. Günstig ist es ebenfalls, mit dem Schmücken dann noch einen oder sogar zwei Tage zu warten, damit sich alle Zweige wieder in Ruhe in die Ursprungsposition bringen können. Achten Sie außerdem darauf, dass der Baum nicht direkt neben der Heizung oder dem Kamin (Tipp 6) steht. Ist eine Fußbodenheizung vorhanden, empfiehlt es sich, den Baum etwas höher, z. B. auf einem Hocker, zu platzieren.
Sie sollten sicherstellen, dass der Weihnachtsbaum stets mit genügend Wasser (Tipp 7) versorgt ist. Sonst besteht Austrocknungsgefahr. Faustregel: Pro Meter braucht er etwa einen Liter Wasser pro Tag, also unbedingt täglich nachgießen. Hier haben sich seit längerem Baumständer bewährt, die mit Wasser gefüllt werden können. Normales Leitungswasser genügt dabei völlig. Bitte kein Zuckerwasser verwenden oder Glycerin. Derlei Hausmittelchen sind wirkungslos und längst als Mythos enttarnt.
Lüften (Tipp 8) Sie den Raum mit dem Baum regelmäßig kräftig durch. Ein ordentlicher Schub frische Luft ist eine gute Frischekur. Auch das regelmäßige Besprühen der Nadeln mit Wasser (Tipp 9) in der Weihnachtsstube erhöht die Haltbarkeit. Ebenfalls hilfreich: ein nicht allzu aufgeheizter Raum. Besprühen Sie den Baum nicht mit anderen Stoffen, wie beispielsweise Haarspray, Kunstschnee oder Insektenspray.
Besonderheit: Baum mit Wurzelballen
Haben Sie einen Baum mit Wurzelballen gekauft, so müssen Sie vorsichtig vorgehen (Tipp 10). Lagern Sie auch diesen Baum möglichst lange draußen und achten Sie darauf, dass die Erde feucht bleibt. Holen Sie den Baum erst kurz vor Weihnachten in die Wohnung bzw. ins Haus. Ist geplant, den Baum im kommenden Frühling in den Garten zu pflanzen, sollte er spätestens nach drei bis vier Tagen wieder aus dem beheizten Raum zurück nach draußen wandern. Das funktioniert aber leider nur, wenn der Temperaturunterschied nicht zu arg ist. Die Wärme der Weihnachtsstube lässt den Baum automatisch in den Frühlingsmodus schalten. Trifft er in diesem Zustand wieder auf Minusgrade im Freien, ist der Kälteschock meist kaum verkraftbar.
Achtung: Ist der Baum im Topf wieder draußen, gießen Sie ihn an frostfreien Tagen. So können Sie Frosttrocknis vorbeugen. Erst wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, pflanzen Sie ihn an einen sonnigen Platz in ihren Garten. Achten Sie bei der Standortwahl auf viel Freiraum. Der Baum – egal ob Fichte oder Tanne – wird mit den Jahren eine stattliche Größe erreichen!
Wenn Sie diese Tipps beachten, dann erhalten Sie die Frische Ihres Weihnachtsbaumes noch weit über die Feiertage hinaus und haben auch noch im neuen Jahr Freude an ihm. Viel Erfolg!
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Hallo – eine Frage für die Experten:
Ich schneide normalerweise immer eine Scheibe ab, bevor ich den Baum in den (wassergefüllten) Ständer stelle. Dieses Jahr war alles ziemlich knapp, und ich habe das nicht mehr geschafft. Der Baum soll möglichst den Januar über halten. Kann ich jetzt noch „nachträglich“ eine Scheibe abschneiden. Meine Frau meint, daß das bei Blumen (die man ja auch für die Vase noch mal schräg abschneidet) nicht nachträgllich funktioniert.
Danke und frohe Weihnachten nachträglich“
Guten Tag Herr Rothöhler,
ob das Anschneiden noch Erfolg hat, hängt davon ab, wie sehr der Baum bereits ausgetrocknet ist. War der Baum bisher immer mit Wasser versorgt und konnte trotz der nicht angeschnittenen Schnittfläche genug Wasser aufnehmen stehen die Chancen hoch, dass ein erneutes Anschneiden die Wasseraufnahme weiterhin erleichtert und verlängert. Ist die Schnittfläche jedoch bereits ausgetrocknet, oder der Wasserfaden in den Kapillaren des Baumes bereits abgebrochen, bringt auch das erneute Anschneiden nichts mehr. Denn fehlt der Sog aus der Verdunstung, nimmt der Baum kein Wasser mehr von unten auf.