Nicht nur die Lebensspanne eines Baumes übertrifft die eines Menschen um ein Vielfaches – wenn der Mensch ihn leben lässt. Auch an Wuchshöhe, Größe, Volumen und Durchmesser können sie ganz andere Dimensionen erreichen. Obwohl gerade alte Bäume viel anfälliger für Schädigungen und Gefahren sind, finden sich noch einige äußerst beeindruckende Exemplare rund um den Globus. Einige Rekordhalter weltweit stellen wir kurz vor.
Der älteste Baum der Welt
… wächst in Schweden: Old Tjikko heißt er. Diese Gemeine Fichte (Picea abies) ist um die 9.550 Jahre alt und lebt im Nationalpark Fulufjället in der schwedischen Provinz Dalarna, fünf Kilometer östlich der norwegischen Grenze. Old Tjikko gilt als der älteste, lebende, individuelle Klonbaum (siehe auch Genet). Sein Alter ist mit Hilfe der Radiokohlenstoffdatierung des Wurzelsystems bestimmt worden. Denn der eigentliche Stamm wird nur auf einige hundert Jahre geschätzt. Mit Hilfe von Klonprozessen bildet das knapp 10.000 Jahre alte Wurzelsystem aber immer wieder einen neuen Stamm, sobald der alte abgestorben ist.
Baum-Klonkolonien – also eine Gruppe von Bäumen mit einem gemeinsamen Wurzelsystem – können noch weitaus älter werden. Das Alter der Kolonie Pando (Amerikanische Zitterpappel) zum Beispiel wird auf 80.000 Jahre geschätzt. Ungefähr 5060 Jahre beträgt das Alter des ältesten, nicht geklonten Baums weltweit. Das Alter der Langlebigen Kiefer wurde durch Dendrochronologie bestimmt. Sie lebt in den White Mountains in Kalifornien (USA).
Die älteste Baumart der Welt ist übrigens der Ginkgo (Ginkgo biloba). Er gilt als eine der ältesten, seit seiner Entstehung nahezu unveränderten Pflanzenarten und trägt den Titel „lebendes Fossil“ (Charles Darwin) definitiv zu Recht. Seit hunderten Millionen von Jahren existiert dieser Baum, der weder ein Laub- noch ein Nadelgehölz ist.
Der höchste Baum der Welt
Hyperion heißt der derzeit höchste Baum der Erde. Der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) wächst im Redwood-Nationalpark in Kalifornien (USA) und ist stolze 115,55 Meter hoch. Seinen Namen verdankt er dem Titanen Hyperion aus der griechischen Mythologie. Entdeckt wurde er erst im Jahr 2006 von Chris Atkins und Michael Taylor entdeckt, der renommierte Baumforscher Steve Sillet bestätigte die beeindruckende Höhe. Der Hyperion löste den Stratosphere Giant (112,87 Meter) ab, ebenfalls ein Küstenmammutbaum. Um den Baum zu schützen und einer Verdichtung des Bodens durch zuviele Besucher vorzubeugen, wird der genaue Standort des Baums nicht bekannt gegeben.
Der höchste vermessene Baum, der jemals gelebt hat, soll ein Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) in der Nähe von Watts River, Victoria (Australien) gewesen sein. Angeblich war er um die 132 Meter hoch, ehe er gefällt wurde. Diese Messungen sind aber mit Vorsicht zu genießen und offenkundig leider nicht mehr zu überprüfen.
Der größte (mächtigste) Baum der Welt
Der mächtigste Baum der Erde ist der General Sherman Tree. Dieser Berg- oder Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) lebt im Giant Forest des Sequoia-Nationalparks in Kalifornien (USA). Er ist etwa 1.900 bis 2.500 Jahre alt und hat ein Gesamt-Volumen von knapp 1.490 Kubikmetern. Auf Platz 2 folgt dicht dahinter übrigens ebenfalls ein Riesenmammutbaum: der General Grant Tree. Sein Alter wird auf etwa 1.500 bis 1.900 Jahre geschätzt. Er wächst im Grant Grove des Kings Canyon National Parks, ebenfalls in Kalifornien. Er bringt es auf immerhin rund 1.357 Kubikmeter.
Der dickste Baum der Welt
Ungefähr 14 Meter Stammdurchmesser und circa 46 Meter Stammumfang: Der zwischen 1.400 und 1.600 Jahre alte Árbol del Tule ist der dickste Baum der Welt. Die Mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum) befindet sich in Santa María del Tule, Oaxaca (Mexiko). Laut der mexikanischen SEDUE (Secretaría de Desarrollo Urbano y Ecológico) wiegt er um die 636 Tonnen bei einer Höhe von knapp 42 Metern. Der Legende nach wurde der Baum von einem Priester der aztekischen Gottheit Ehecatl gepflanzt – und zwar auf einer heiligen Stätte, die die katholische Kirche später einfach übernahm.
Die Autorin: Elisabeth Morgenstern
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Im Bericht über den ältesten Baum der Welt steht:
„Sein Alter ist mit Hilfe der Radiokohlenstoffdatierung des Wurzelsystems bestimmt worden.“
Meines Wissens vergleicht man bei der Radiokarbonmethode das Mengenverhältnis von Kohlenstoff 14-Atomen zu Kohlenstoff 12-Atomen. Das macht aber nur dann Sinn, wenn die Probemenge ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht verändert wird.
Bei lebendem Wurzelwerk entstehen aber ständig neue Zellen und alte Zellen sterben ab.
Wie kann da die C14-Methode funktionieren?
entstehen die neuen Zellen in der Mitte des Baumstamms?