Die Natur hält nicht nur für Vögel, Insekten und all die anderen Tiere in Wald und Flur einen vielseitigen Speiseplan bereit. Gerade im Herbst lassen sich Pilze, Beeren und Nüsse fast überall entdecken, die auch für unseren Tisch ausgezeichnet geeignet sind. Besonders reichlich hängen viele wilde Beeren in der goldenen Jahreszeit an Sträuchern und Bäumen. Sie sind nicht nur gesund, sondern auch sehr lecker.
Das Beerenbuffet im Herbst
Wilde Beeren finden wir fast in jedem Wald oder am Waldrand. Sie lassen sich zu leckeren Marmeladen, Säften oder Likören verarbeiten und liefern für den Winter wichtige Vitamine. Für viele Tierarten bieten die schmackhaften Beeren die wichtigste Nahrungsquelle im Winter. Sie hängen auch bei Temperaturen unter null Grad an den Sträuchern.
Hagebutten
Die Früchte der Rose haben viele Vorzüge. Sie enthalten eine Menge Vitamin C und ihre Kerne helfen bei Arthrose und Rheuma. Dafür sind Galactopoide verantwortlich. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Das Fruchtfleisch schmeckt sowohl in Konfitüren, als auch getrocknet als Tee. Auch die Kerne geben einen gesunden Wintertee ab. Hagebutten behalten beim Erhitzen ihren hohen Gehalt an Vitamin C bei – ein ideales Heißgetränk für die kalten Monate.
Schlehen
Die blauen, herben Früchte der Schlehe benötigen den ersten Frost, bevor sie genießbar sind. Zu dieser Zeit haben Vögel bereits die meisten Beeren vom Strauch gepflückt. Wer sich dennoch eine Portion Schlehenfrüchte sichern möchte, pflückt sie vor dem Frost und legt sie über Nacht in die Gefriertruhe. Dadurch verlieren sie einen Teil der enthaltenen Gerbsäure. Sie sind nun süßer und besser bekömmlich. Am bekanntesten ist der Schlehenlikör oder Schlehenwein, aber auch Marmelade lässt sich aus den blauen Beeren herstellen.
Feuerdorn und Vogelbeere
Der Feuerdorn ist im Herbst ein echter Hingucker. Seine leuchtend orangen Beeren hängen in dichten Trauben an den Sträuchern. Die Beeren sind roh leicht giftig, schmecken jedoch hervorragend als Marmelade. Genauso verhält es sich bei den Früchten der Vogelbeere. Auch sie sind roh ungenießbar, gekocht sind sie aber eine gute Wahl für Konfitüren oder Schnäpse. Den herben Geschmack können Sie mit süßem, saisonalem Kernobst verfeinern. Fangen die Amseln an, die Vogelbeeren zu picken, sind sie vollreif. Lassen Sie aber genug Früchte am Baum: Diese dienen den Vögeln in der kalten Jahreszeit als wichtige Vitaminquelle.
Berberitze
Die Beeren der Berberitze reifen im September/Oktober und hängen in Trauben von den Ästen. Die Früchte schmecken sauer und der Strauch ist bewehrt, was ihm den geläufigeren Namen „Sauerdorn“ einbrachte. Marmeladen und Schnaps aus den Früchten schmecken hervorragend und sind eine säuerliche Vitaminbombe im Winter. Auch getrocknet sind die Früchte leckere Knabbereien und dienen in manchen Regionen als Beigabe zu Reis oder in Soßen. Vorsicht ist geboten, da es zahlreiche Züchtungsformen, wie die Thunberg-Berberitze, gibt. Diese sind nicht essbar und teilweise sogar giftig.
Einfaches Rezept für Beeren-Marmelade
Sanddorn und Weißdorn
Die Beeren beider Sträucher sind essbar und roh genießbar, allerdings nicht allzu lecker. Viel besser eignen sich die Beeren für Säfte, Marmeladen oder Liköre. Sanddorn besitzt sehr viel Vitamin C und ist sauer im Geschmack. Weißdorn hingegen unterstützt bei Herzproblemen und gilt allgemein als herzstärkend. Dieselbe Wirkung haben die Blätter und Blüten des Strauches. Es empfiehlt sich, die Beeren bei der Verarbeitung mit anderem Obst zu mischen, da ihr Geschmack etwas mehlig ist.
Achtung: Giftige Doppelgänger!
Der Herbst hält für uns unzählige Leckereien bereit. Nur wer sich auf die Suche macht, kann sie genießen. Aber Achtung: Viele Pflanzen haben giftige Doppelgänger. Giftige Beeren verursachen Magenschmerzen, Durchfall oder Schwindel und sind teilweise in schlimmen Fällen sogar tödlich. Vergewissern Sie sich also vor dem Spaziergang, dass Sie die Beeren eindeutig erkennen. Bestimmungsbücher* sind im Fachhandel für erschwinglich zu bekommen. Nur so wird die hausgemachte Marmelade zum gesunden Genuss.
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